Intervista sul fascismo

Renzo De Felice, Michael Ledeen, Einaudi

Mit sechs Neuauflagen in nur einem Jahr war lntervista sul fascismo – Interview über den Faschismus – der bekannteste und einflussreichste Text in der öffentlichen Debatte jener Jahre, auch wenn ein Teil seines Erfolgs sicher der Folge der Polemik zu schulden ist, die 1974 auf die Veröffentlichung des vierten Bandes der Mussolini-Biographie folgte (Gli anni del consenso 1929-1936 – die Jahre der Zustimmung). Nach der Interpretation von De Felice, die im folgenden Band verstärkt wurde und über die seine Schüler viele Aufsätze schrieben, war das Italiens Mussolinis ein nationalistisches Regime, vor allem illiberal und traditionell konservativ, aber ohne totalitäre Ansprüche – ein Regime, das im Laufe der Jahre einen Massenkonsens erzielt hatte bei allen sozialen Schichten (vor allem bei der Mittelschicht, aber auch bei der Arbeiterschicht, die gestützt und bevorzugt wurde durch die Fürsorgepolitik des Staates), die im Regime vor allem einen Garanten für Sicherheit sahen, angesichts dessen die unterdrückte Freiheit sehr wenig zählte.