„Italiener sind gute Menschen“

Anlässlich des 50. Jahrestages der Einführung der Rassengesetze in Italien verbreitet sich im Land ein neues Bewusstsein, das die Bildung einer öffentlichen Erinnerungskultur wesentlich befördert.
Historiographische Forschungen wie die von Michele Sarfatti stellen das Narrativ des faschistischen Antisemitismus als gesüßtes beschönigendes Modell des Nazi-Antisemitismus in Frage, das von Berlin aus gegen die Gefühle der „guten Italiener“ durchgesetzt wurde.
Studien zur Allgegenwart antisemitischer Gesetzgebung und zur bewiesenen Verantwortung der Italiener für die Deportation und Vernichtung der Juden zeigen das peinliche Gesicht eines Italiens, dem die Schrecken des Holocaust gleichgültig sind.