Ruth Ben-Ghiat, Il Mulino
Der Titel der italienischen Übersetzung ist missverständlich. Das Original (Fascist modernities) zeigt genauer das Vorhaben der Autorin, nicht die gesamte italienische Kultur während des Faschismus zu untersuchen, auch nicht einige Gebiete der Kultur, in die das Regime eindrang, um sie zu unterstützen, kontrollieren oder finanzieren. Sie analysiert den Versuch des Regimes, ein neues intellektuelles Modell zu schaffen und eine neue Form kollektiver Identität zu prägen mithilfe der Kanäle der Massenkommunikation. Dennoch handelt es sich um einen der innovativsten Beiträge der Geschichtsschreibung des Faschismus jener Jahre. Besonders interessant ist das Buch für das Thema Film, es ist ein Wendepunkt: in den folgenden Jahren wird die kulturelle Dimension der Diktatur breitflächig wiederentdeckt dank des erneuerten Interesses von Historikern, Kommunikationsforschern und Kunstgeschichtlern.