Antonio Repaci, Rizzoli

Repaci, ein Ermittlungsrichter, der an der piemontesischen Widerstandsbewegung teilgenommen hatte, veröffentlichte dieses Buch zunächst 1963 (mit dem Titel La marcia su Roma. Mito e realtà – Der Marsch auf Rom. Mythos und Wirklichkeit), um der Debatte über die Geschehnisse vom Oktober 1922 eine dokumentengestützte Basis zu geben. Bis dahin hatte man hauptsächlich auf persönliche Tagebücher und Memoiren zurückgegriffen, von denen einige wenig oder überhaupt nicht vertrauenswürdig waren (wie die von Emilio Lussu, die Apologie von Vittorio Emanuele III, herausgegeben von seinem Ex-Adjutanten Paolo Puntoni, oder die Erinnerungen von Badoglio). Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten viele neue Quellen zugänglich gemacht wurden, ist die neue Ausgabe von 1972 von La marcia, angereichert mit sehr viel Archivmaterial, auch heute noch der grundlegende Text, um die Etappen der Entstehung der ersten Regierung Mussolini zu rekonstruieren.