1929

11. Februar:

Nach der Machtübernahme bemüht sich Mussolini um einen breiteren Konsens, und eine seiner ersten Amtshandlungen war eine Einigung mit dem Heiligen Stuhl zur Lösung der sogenannten „Römischen Frage“, des historischen Konflikts zwischen Staat und Kirche, der bereits die Einigung Italiens begleitet hatte. Italien erkennt die Vatikanstadt als souveränen und unabhängigen Staat an. Mit dem Konkordat werden der katholische Charakter des italienischen Staates anerkannt, die freie geistliche Macht der Kirche und die Religionsfreiheit gesichert; die zivilrechtlichen Wirkungen der kanonischen Eheschließung festgelegt und der Unterricht der katholischen Lehre in den Schulen zu Pflicht gemacht.

Das Konkordat wird am 18. Februar 1984 von den Unterzeichnenden Bettino Craxi und Kardinal Agostino Casaroli revidiert. Dabei werden die Klausel über die Staatsreligion gestrichen und eine Mandatssteuer zugunsten unter anderem der Kirche in Höhe von acht Promille eingeführt.