Le destre europee. Conservatori e radicali tra le due guerre

Marco Bresciani, Carocci

Auch wenn die Qualität der Aufsätze dieses umfangreichen Sammelbands über die Entstehung und politische Durchsetzung der extremen rechten Bewegungen in Europa zwischen 1918 und 1939 sehr unterschiedlich ist, so sind diese doch insgesamt innovativ und brillant. Der Hauptverdienst dieser Sammlung ist ohne Zweifel, eindringlich die Frage nach dem transnationalen Ursprung des Faschismus gestellt zu haben. Damit wird Italiens Geschichte herausgelöst aus der so oft von den Faschismus-Historikern kultivierten Vision der Einzigartigkeit (das erklärt Bresciani sehr gut in seiner Einführung). Der Zusammenbruch des liberalen Regimes ist so nicht länger das Produkt eines ewigen nationalen Komplotts gegen die Demokratie, sondern wird interpretiert als Konsequenz der Unfähigkeit vieler europäischer Länder (darunter Italien), aus den Umbrüchen heil herauszukommen, die die kulturelle und soziale Mobilisierung für den totalen Krieg 1914-1918 verursacht hatte.